Atemtechniken zur Angstkontrolle – Mit der Angst gut leben lernen
Text: Robert Kriz
Angst. Ein Gefühl das die meisten Menschen zumindest zeitweise kennen. Ein unbeliebtes Gefühl, und gefürchtet.
Was ist Angst?
Angst wird als ungerichteter (hat nicht unbedingt einen sichtbaren Grund) Gefühlszustand bezeichnet. Also hat sie nicht unbedingt einen erkennbaren Grund. Angst ist eine Reaktion auf eine bedrohliche, ungewollte und als unkontrollierbar empfundene Situation.
Was ist der Sinn von Angst? Wieweit ist dieses natürliche Gefühl gesund und hilfreich?
Dieses Empfinden führt zu einer Reihe von psychischen und körperlichen Reaktionen, die uns ermächtigen sollen, aus der Situation entkommen zu können (Flucht) oder sie bewältigen zu können (Kampf). Die dazu nötigen Körperreaktionen (erhöhte Atemfrequenz, schnellerer Puls, erhöhte Muskelspannung, Ausschüttung von Stresshormonen…) sind normal und sollten nach kurzer Zeit wieder schwächer werden.
Wenn die angstauslösenden Bedingungen andauern, Ausstiegsstrategien nicht möglich sind oder nicht gelernt wurden, dann kommt es zu körperlichen Symptomen, wie:
- Dauerhafte Verspannung der Muskulatur
- Beklemmungsgefühle in Hals, Bauch, Brustkorb
- Atemnot
- Kopfschmerzen und Schwindel
Wie kann Atmung bei Angst und Stress helfen?
Atmung ist die zentrale Vitalfunktion, die alle anderen Körperebenen beeinflussen kann.
BAT – Das Bewusste AtemTraining, entwickelt von Dr. Vera Zamoscik vom Zentrum für Seelische Gesundheit in Mannheim und Robert Kriz aus Wien ist ein Atemzentriertes Interventionsprogramm zur Beeinflussung psychologischer und biologischer Mechanismen von Angst, Stress und Depression.
Es hilft Menschen, die gerne hilfreiche Strategien bei depressiven, ängstlichen und anderen stressigen Zuständen oder Situationen erlernen möchten.
- BAT installiert die Atmung als zentralen Faktor zur somatischen und psychischen Selbstregulation
- BAT macht die Atmung kontrollierbarer
- BAT schafft kontrollierbaren Handlungsspielraum in herausfordernden Situationen
- BAT verbessert die Resilienz und beeinflusst damit auch das Wohlbefinden
In vier Trainingsmodulen werden Atemmuster gelernt, die die Voraussetzungen für die Kontrolle der körperlichen Angstreaktionen schaffen.
Dieses Training kann sowohl zusammen mit körperlicher/osteopathischer Behandlung im Rahmen der Physiotherapie erfolgen, als auch als Gruppenatemtraining als BAT Training oder Akutinterventionstraining (BAT Peer Training).
Das BAT Peer Training vermittelt Ateminterventionen, um anderen Menschen zu helfen, die unter Depressionen und Angststörungen leiden. Gleichsam zur Behandlung der körperlichen Ebene.