Text: Robert Kriz
Der Trend zum Homeoffice hält an – als Möglichkeit aus der Not, in der Pandemie geboren. Und es ist gekommen, um zu bleiben. Zur Freude aller, die über ihre Zeit und den Ort ihrer kreativen Tätigkeit selbst bestimmen wollen. Das hat sich für den Nacken als Danaergeschenk („…ich fürchte die Danaer, auch wenn sie Geschenke bringen“; Vergil) herausgestellt. Häufige Symptome sind schmerzhafte Verspannungen im Nacken und zwischen den Schulterblättern, ausstrahlende Schmerzen in die Oberarme, Taubheit der Hände und vieles mehr.
Warum ist das so?
Zum einem sind die ergonomischen Bedingungen des Arbeitsplatzes im Homeoffice oft ungenügend. Zu geringe Sitzhöhe, weiche und nicht auf Arbeit ausgerichtete Sitzfläche (Sofa), zu hohe Arbeitsfläche (Küchentisch), zu niedrige Bildschirmposition oder weil beispielsweise der Laptop, der völlig richtig so heißt, am Schoß liegt und nicht als Desktop am Schreibtisch steht. Diese Faktoren führen zu einer Körperhaltung, in welcher in der antiken Kunst gemeinhin Untergebene dargestellt wurden – typisch dafür die gebrochene Darstellung des Nackens der Sklaven. Und das, über den ganzen Tag verteilt über viele Wochen, schreit gewissermaßen nach Schmerz und Einschränkung.
Ohne Zweifel bedeutet Homeoffice eine Veränderung der täglichen Routine, denn sogar kurze Gehstrecken fallen weg. Was bleibt ist nur der Gang vom Schlafzimmer zum Küchentisch. Bewegungszeit fällt aus, der fehlende Arbeitsweg verstärkt eine drastische Reduktion des Bewegungsverhaltens. Für Aktivitäten muss extra die Wohnung verlassen werden.
Was hilft?
Wenn es schmerzt:
Behandlung der verspannten und schmerzhaften Muskulatur. Massagen, Triggerpunktbehandlungen und manuelle Therapiemethoden, die schon seit jeher das Handwerkszeug der Physiotherapie und der Massagebehandlungen sind. Das hilft schnell und ist wohltuend, von gemütlich bis angenehm schmerzhaft. Viele von diesen Techniken am Nacken kann jeder selbst an sich anwenden. Und wo die Hand nicht hinkommt, helfen Massagehaken zur Selbstbehandlung.
Wenn es sich steif anfühlt:
Bewegungen des Schultergürtels und des oberen Rückens in alle Richtungen, besonders nach hinten und oben.
Und für zwischendurch:
Haltungsveränderungen und Stellungskorrektur vom Becken aufwärts. Der Beckenboden ist, neben vielem anderen, ein wichtiger Faktor zur aufrechten Haltung. Gelegentliches Ablegen und Abstützen der Arme neben dem Körper helfen den Schultergürtel nach unten zu entlasten und richtet die Wirbelsäule angenehm auf. Damit der Kopf wieder oben balanciert, thront. So, wie in der antiken Kunst GöttInnen dargestellt wurden. Mühelose Erhabenheit, mit aufrechter Wirbelsäule und entspanntem, langem Nacken. Was wollen Sie sein?
Wie das alles geht?
Die Physiotherapeut:innen ihres Vertrauen zeigen es gerne.